
Stablecoin Markt wächst
Die Welt der Kryptowährungen ist dynamisch und ständig im Wandel. Besonders spannend ist der Bereich der Stablecoins, die durch ihre Preisstabilität an konventionelle Währungen gebunden sind. Im europäischen Raum steht der Euro-Stablecoin-Markt vor einer bedeutenden Wachstumsphase, nicht zuletzt dank der neuen Gesetzgebung der EU über Märkte für Krypto-Assets (MiCA), die auch Bitcoin und andere Krypto-Assets einschließen.
Was ist MiCA?
MiCA (Markets in Crypto-Assets) ist eine umfassende Regulierung der Europäischen Union, die darauf abzielt, klare rechtliche Rahmenbedingungen für Krypto-Assets zu schaffen. Seit dem 1. Juli 2023 sind die ersten Richtlinien in Kraft, die sich auf Stablecoins und ihre Emittenten konzentrieren. Diese Klarheit hilft dabei, den Markt zu konsolidieren und schafft ein günstiges Umfeld für legitime Akteure.
Entwicklungen im Euro-Stablecoin-Markt
Ein spannendes Beispiel für die Auswirkungen von MiCA ist eine neue Partnerschaft zwischen dem französischen Fintech-Unternehmen Next Generation und dem irischen E-Geld-Institut Decta. Gemeinsam planen sie die Einführung eines Euro-gestützten Stablecoins namens EURT auf der Stellar-Blockchain, ähnlich dem USDT von Tether. Der Launch ist für einen Monat nach Inkrafttreten der MiCA-Gesetze geplant und wird vollständig MiCA-konform sein.
Geschichte und Wiedergeburt von EURT
Der EURT ist kein Unbekannter. Bereits 2017 hatte das Unternehmen Tempo France gemeinsam mit der Stellar Foundation diesen ersten Euro-gestützten Stablecoin eingeführt. Damals scheiterten sie allerdings an fehlenden regulatorischen Rahmenbedingungen. Mit MiCA können Stablecoins nun als elektronische Geld-Token (EMTs) eingestuft werden, wodurch sie den gleichen Status wie herkömmliches E-Geld erhalten.
Der regulatorische Einfluss auf Investitionen
Durch die klare Regulierung wird der Markt für Euro-Stablecoins berechenbarer und attraktiver für Investoren. Laut Branchenanalysten wird erwartet, dass die Nachfrage nach Euro-Stablecoins erheblich steigen wird, da die europäischen Märkte dieses neue Angebot begrüßen.
Die irische Firma Decta ist bereits von der irischen Zentralbank als EWI autorisiert und möchte diese Lizenz nutzen, um den EURT herauszugeben. Damit ist die vollständige Einhaltung der neuen Vorschriften gewährleistet. Der Präsident von Next Generation, Suren Hayriyan, spricht von einer aktuellen Nachfrage nach Euro-gestützten Stablecoins in Höhe von rund 30 Milliarden US-Dollar und einem aktuellen Angebot von weniger als 300 Millionen US-Dollar.
Konkurrenz und Marktpotenzial
Im Markt für Euro-Stablecoins gibt es schon jetzt große Namen wie Circle mit dem EURC und Tethers EURT. Diese Unternehmen sind die Hauptkonkurrenten, aber die starke regulatorische Compliance und technologische Infrastruktur von Next Generation und Decta bieten eine solide Grundlage, um in diesem sich entwickelnden Markt erfolgreich zu sein.
Wachstumsaussichten
Prognosen zufolge könnte die Marktkapitalisierung von Euro-Stablecoins bis 2025 mindestens 15 Milliarden Euro erreichen, bis 2026 auf 70 Milliarden Euro ansteigen und bis 2028 möglicherweise die Marke von 2 Billionen Euro überschreiten. Die Einführung von MiCA ist ein bedeutender Katalysator für dieses Wachstum.
Im Juli 2023 stieg die Gesamtkapitalisierung von Stablecoins um 2,1 % auf 164 Milliarden US-Dollar, was den höchsten Stand seit April 2022 darstellt. Stablecoins wie der USD Coin (USDC) verzeichneten einen Anstieg des Handelsvolumens um 48 %, was das Interesse und das Vertrauen der Investoren zeigt.
Fazit
Die Einführung von MiCA und die damit verbundenen regulatorischen Klarheiten haben den Euro-Stablecoin-Markt aufgerüttelt. Mit neuen Partnerschaften wie zwischen Next Generation und Decta sowie dem bisherigen Interesse und Wachstumspotenzial gibt es viele Gründe, optimistisch in die Zukunft zu blicken.